Christoph Franke

Bio

Ich bin inspiriert von der Vorstellung, dass Fotografien ähnlich wie Wasser Energie speichern und abgeben. Mein besonderes Interesse gilt dem Begriff der Polarität. Gegenseitige Pole wie oben und unten, Licht und Schatten, heiß und kalt oder Yin und Yang bedingen sich einander und ergeben ein Ganzes. Sie spannen die Realität auf, wie wir sie kennen und ermöglichen es, eine materielle Welt wahrzunehmen. Fotografie ist in meinen Augen ein hervorragendes Medium, um diese Zusammenhänge zu beleuchten.

Arbeitsbeschrieb

Mich fasziniert die Idee, dass uns Sauerstoff, den Bäume produzieren, durchströmt, wie der Fisch das Wasser. Ohne ihren Sauerstoff ist unser Leben nicht möglich. In Anlehnung an Fritz Winters weltberühmte Bildserie «Triebkräfte der Erde» wollte ich diese Naturlebewesen auf intime Weise portraitieren. Ein Wald mit beeindruckenden Baumindividuen am Ufer des Ammersees war mein Spielfeld. Ich fand ausdrucksstarke Äste und Stämme, die mich teilweise an menschliche Torsi erinnern, teilweise an Trompeten, die lautstark aus dem Boden tönen. Die Bäume erschienen mir so lebendig, als hätten sie mit einer mir unbekannten Sprache gesprochen. Mit Hilfe von Mehrfachbelichtungen gestaltete ich direkt vor Ort Fotografien, die meiner Wahrnehmung der subtilen Töne der Naturlebewesen entsprechen.

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